Behinderung ist ein wichtiger Aspekt der Vielfalt in der akademischen Ausbildung und den beruflichen Wegen. Wenn wir die statistischen Erhebungen von Behinderungen in der Schweizer Gesellschaft auf unsere ETH-Community übertragen, zeigt sich, dass viel mehr Personen als angenommen betroffen sein könnten. Dabei ist jedoch auch zu bedenken, dass viele Personen mit Behinderung die akademische Karriere aufgrund von Diskriminierung und bestehenden Barrieren gar nicht erst beginnen. Verlorene Talente? Wir glauben, dass Bewusstsein und inklusive Praktiken von grösster Bedeutung sind, um mehr über Behinderungen in akademischen Umgebungen, deren Wahrnehmung und Strategien zur Förderung von Inklusion zu erfahren.
Der Workshop umfasst den Beitrag von drei renommierten Wissenschaftler_innen: Prof. Jay Dolmage (University of Waterloo); Dr. Sally Lindsay (University of Toronto) und Prof. Jonathan Levitt (University of Wolverhampton).
Prof. Dolmage spricht über die kritische Situation bei der Inanspruchnahme von Hilfe im Zusammenhang mit Behinderungen auf Universitätscampus. Die überwiegende Mehrheit der Studierenden mit Behinderung verlässt ihre Universitäten, ohne jemals Hilfe in Anspruch genommen zu haben. Die meisten Gründe dafür stehen im Zusammenhang mit der Diskriminierung von Menschen mit Behinderung, sogenannter Ableismus, der schon immer ein Teil der Struktur und Identität der Hochschulbildung war. Dieses Problem wird im Zentrum des Inputs stehen und es werden einige Möglichkeiten für den Aufbau zugänglicherer Räumlichkeiten und Campus erkundet.
Prof. Lindsay wird einen Blick auf die Erfahrungen und Auswirkungen von Ableismus unter Fakultätsmitgliedern und Mitarbeitenden werfen. Schließlich wird die Seminarreihe mit dem Beitrag von Prof. Levitt abgeschlossen, der sich auf die Aussichten zur Steigerung der Inklusion basierend auf seiner Veröffentlichung in Nature Communications konzentrieren wird.
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt und wird mit DE/EN untertitelt.