Qualitätsmerkmale
Das Programm wurde in Kooperation mit Menschen mit Behinderungen und relevanten Organisationen entwickelt, die für die Gestaltung der einzelnen Veranstaltungen verantwortlich waren. Bei der vom Projektteam organisierten Inklusionskonferenz und dem Eröffnungsabend wurden Selbstvertreter_innen für Referate, Moderation, Podiumsdiskussionen sowie für künstlerische Beiträge engagiert.
Von Beginn an arbeitete das Projektteam mit einer Echogruppe zusammen. Sie bestand aus Personen mit Expertise, die Rückmeldungen zum Programm gaben und spezifische Fragen zur Barrierefreiheit beantworteten.
Hinsichtlich der baulichen Barrierefreiheit fand eine umfangreiche Zusammenarbeit mit Sensability statt. Da das Gebäude des Debattierhaus aus dem Mittelalter stammt und entsprechend komplex ist, erwies sich die Begehung und der anschliessende Bericht als wertvoll bei der Umsetzung der notwendigen Massnahmen.
Während des gesamten Festivals wurde ein Unterstützungsteam eingesetzt. Bei Bedarf übernahm es Assistenzleistungen, gab Auskunft und half aus.
Reporter:innen ohne Barrieren begleiteten das Festival medial.
Übertragbarkeit
Die Zusammenarbeit mit Selbstvertreter_innen und relevanten Organisationen bei der Programmgestaltung führte zu einem vielfältigen Programm, das sich an unterschiedliche Anspruchsgruppen richtete und gut besucht war. Das Ziel, gemeinsame Gespräche zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen zu fördern, wurde unter anderem dadurch erreicht.
Der Bericht von Sensability, die Rückmeldungen der Echogruppe und der Teilnehmer_innen lieferten hilfreiche Anhaltspunkte zur Verbesserung der Hindernisfreiheit und schärften den Blick. Der Katalog an Massnahmen, die im Debattierhaus eingesetzt werden können, erweiterte sich und fliesst in zukünftige Veranstaltungen ein.
In Zusammenarbeit mit Sensability wurde das Format «Open Space» konzipiert und umgesetzt. Mit ihm wurde eine offene Diskussionsplattform geschaffen, in der die Teilnehmer_innen ihre Ideen, Anregungen und Kritikpunkte teilen konnten. Ausserdem bot er die Gelegenheit für Diskussionen in einem ungezwungenen Rahmen.
Obwohl der «Open Space» während des Festivals nur wenig besucht war, wurde die Möglichkeit, persönlich Rückmeldung zum Festival zu geben, von den Besucher_innen sehr geschätzt. Zusammen mit dem Abschlusspodium zur Zukunft des Fesitvals, der Inklusion und der Umsetzung der UNO-BRK sowie den elektronisch eingereichten Rückmeldungen entstand ein erstes Gesamtbild für das Projektteam.
Nachhaltigkeit
Soll ein Inklusions-Festival im Debattierhaus Karl der Grosse stattfinden? An Einem Ort, der für Menschen mit Behinderungen schwer erreichbar ist und in einem Gebäude, das nicht hindernisfrei ist? Die Antwort ist ein klares «Ja. Aber.» Ja: Weil Menschen mit Behinderungen die gleichen Orte besuchen können sollen wie Menschen ohne Behinderungen. Aber: Weil die hindernisfreie Zugänglichkeit im Falle des Debattierhauses teilweise mit einem (zu) grossen Zusatzaufwand verbunden ist, auf Seiten der Organisator_innen, und auch der Besucher_innen. Hier gilt es, ausgewogene Lösungen zu entwickeln.
Das Sprichwort «Allen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.» mag eine Binsenwahrheit sein, gilt jedoch für hindernisfreie Veranstaltungen besonders. Wenn «Inklusion» im Titel steht, steigen die eigenen und fremden Ansprüche noch mehr. Mit diesen Erwartungen umzugehen und sich klar abzugrenzen erfordert Beharrlichkeit, ist aber notwendig.
Das dichte und vielfältige Programm liess teilweise wenig Raum für informelle und weiterführende Diskussionen nach den Veranstaltungen. Neben einem Festival mit weniger Programmpunkten könnte die Verteilung der Veranstaltungen über das Jahr eine Lösung darstellen.
Alles in allem war das Festival ein grosser Erfolg. Es verzeichnete eine hohe Besucher_innennzahl und die Teilnehmer_innen gaben zahlreiche positive Rückmeldungen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit eines solchen Festivals und motiviert, weiterhin aktiv zu bleiben.
Organisationen
Stadt Zürich
Zur WebsiteSensability – Expertise für Inklusion
Zur WebsiteStiftung Profil Arbeit & Handicap
Zur WebsiteSaphir Ben Dakon
Zur WebsiteBehindertenkonferenz Kanton Zürich (BKZ)
Zur Websiteavanti donne
mensch-zuerst schweiz (people first)
Zur Website
Kontaktperson
Pascale Gähler
Debattierhaus Karl der Grosse
Kirchgasse 14, 8001 Zürich
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044 415 68 68